Wer hätte gedacht, dass man mitten in Baden-Württemberg eine so intensive Zeitreise erleben könnte? Die Titanic-Ausstellung im Ludwigsburger urbanharbor entführt Besucher auf eine faszinierende Reise in die Vergangenheit und lässt die Tragödie der RMS Titanic wieder lebendig werden.

Zu Beginn erhält man an der Kasse einen Passagierausweis, der dem Original der damaligen Fahrt fast zum verwechseln ähnelt. Dann geht es schon los in die Ausstellung, einen Flur entlang, der den einfachen Kabinengängen der unteren Klassen ähnelt. So fühlt man sich sofort an Bord des berühmten Ozeandampfers versetzt. Die originalgetreuen Nachbauten der Kabinen und öffentlichen Bereiche, wie die imposante große Freitreppe, lassen die Herzen von Schiffsfahrt-Enthusiasten höher schlagen. Doch die Ausstellung ist weit mehr als nur eine beeindruckende Kulisse, die hier und da auch an den Hollywood Film erinnert. Denn im Fokus stehen das Schiff selbst und die einzelnen Schicksale der Passagiere, die an Board gingen.

Ein besonderes Highlight sind die über 200 authentischen Artefakte, die bei Tauchgängen zum Wrack der Titanic geborgen wurden. Von Porzellan und Besteck über Schmuck bis hin zu persönlichen Gegenständen der Passagiere – jedes Exponat erzählt seine eigene Geschichte und vermittelt eine unglaubliche Nähe zu den Menschen, die einst an Bord waren.

Ein mitgenommener Schuh, ein zerbrochenes Porzellanstück oder eine Taschenuhr – diese Gegenstände erzählen von Lebensträumen, Hoffnungen und dem tragischen Ende einer Ära. Besonders beeindruckend ist auch die Außenbordwand, die man durch eine Öffnung tatsächlich berühren kann. Unvorstellbar, die Titanic tatsächlich anfassen zu können.

In dem Raum, der sich der Nacht der Nächte widmet, nämlich der Kollision des Schiffs mit dem Eisberg, wird es dunkel. Es ist ein bedrückendes Gefühl. Wenige Zitate zieren die Wände, ein großer Eisblock ragt in der Mitte empor – Warte – was? Ja! Ein echter Eisblock! Man kann ihn anfassen und spürt die Kälte. Diese Ausstellung bietet so viele Überraschungen, man mag es kaum glauben.

In den folgenden Räumen spürt förmlich die Eile und Panik, die in den letzten Stunden an Bord herrschten.

Und natürlich darf die Wand nicht fehlen, auf der die Verstorbenen dieser Katastrophe aufgeschrieben wurden. Dies lässt wirklich niemanden kalt.

Die Ausstellung ist somit nicht nur eine informative Reise durch die Geschichte, sondern weckt auch eine Vielzahl von Emotionen. Staunen über die technische Meisterleistung des Schiffbaus, Ehrfurcht vor der Kraft der Natur und Trauer über die vielen Opfer – die Titanic-Ausstellung lässt niemanden unberührt.

Wir empfehlen diese Ausstellung definitiv und ich kann wirklich voller Überzeugung sagen, dass es meines Erachtens die beste Ausstellung war, die ich je besucht habe.

Bericht: Katrin Müller-Mauch

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