19.5.2024

Welche “Liste” wählen bei der Sozialwahl 2017?

Im Internet gibt es zig Artikel über die Sozialwahl. Was sie ist, wer gewählt werden kann, wer wahlberechtigt ist – doch letztendlich muss man schon ein bisschen Suchen, um heraus zu finden, welche Ziele die jeweilige “Liste” anbietet und für was sie steht. Also fragt man sich als Wähler, wen soll ich wählen, wenn ich nicht einmal weiß, was die einzelnen “Listen” machen.

Vorab dennoch eine KURZ INFO zur Wahl:
Sozialwahl: Alle Versicherten sollen die Möglichkeit haben bei wichtigen Entscheidungen von den gesetzlichen Krankenkassen und der Rentenversicherung mitbestimmen zu dürfen. Deshalb wählen sie Vertreter, die als “Liste” im Wahlzettel aufgeführt sind und die sich dann für die Interessen der Versicherten einsetzen.

Liste: Vertreter der Versicherten von unterschiedlichen Gewerkschaften und Versicherungsgemeinschaften, wie Barmer, DAK, KKH u.a.

Kosten: Die Sozialwahl kostet dem Land 50 Millionen Euro!

Wahlbeteiligung: 2011 haben nur 31 % gewählt! Bei diesen Kosten MUSS sich das ändern! Geh wählen! Oder in diesem Fall: Steck diesen Brief in den Briefkasten!

Wer bietet was?, Welche Ziele hat die Liste?, Wen soll ich wählen?

Bilde dir anhand der Steckbriefe deine eigene Meinung:

(Anmerkung: Alle Infos zu den “Listen” Programmen sind ohne Gewährleistung. Quelle der Steckbriefe von: https://www.sozialwahl.de Hier sind nur die Ziele der Steckbriefe entnommen und diese damit gekürzt. Für volle Übersicht auf die offizielle Homepage der Sozialwahl)

Liste 1: BfA DRV-Gemeinschaft
-weiterhin bei leistungsbezogenen und umlagefinanzierten Renten
-weiterhin Finanzierung der Renten von Arbeitgeber und Arbeitnehmer
-Erhöhung der Renten nach Lohnentwicklung
-Prävention vor Rehabilitation
-gesamtgesellschaftliche Leistungen der Rentenversicherung durch Steuerzahlungen ausgeglichen werden
-Stärkung der Erwerbsminderungsrenten
– einheitliches Rentenrecht in ganz Deutschland

Liste 2: ver.di
“Wir verstehen uns als sozialpolitische Vertretung der Versicherten im Berufsleben wie im Rentenalter. […] Von der Ausbildung bis zur Rente. Eine gute Absicherung für das Alter ist uns sehr wichtig.”(Ver.di Steckbrief Sozialwahl.de)
– mehr sozialer Gerechtigkeit
– eine starken gesetzlichen Rentenversicherung
-Streben nach gleiche bzw. vergleichbare Einkommenschancen für Frauen und Männer in Job + Rente

Liste 3: TK-Gemeinschaft
-Anerkennung von Leistungen als erworbene Ansprüche
-flexibler Übergang vom Job in die Rente
-Sozialpolitik nicht Verfügungsmasse von kurzfristigen politischen Tagesentscheidungen
-Finanzierungs- und Gestaltungsprobleme nicht auf folgende Generationen verlagern
-Versicherungsfremde Leistungen sind aus Steuermitteln zu erstatten
-Abbau von überflüssiger Bürokratie und Verwaltung

Liste 4: Katholische Arbeitnehmer-Bewegung (KAB) Deutschlands e.V. / Kolpingwerk Deutschland / Bundesverband Evangelischer Arbeitnehmerorganisationen e.V.
-eine Rente, die im Alter die Lebensleistung der Menschen widerspiegelt,
-eine Sockelrente, die zur Existenzsicherung beiträgt und Altersarmut verhindert,
-bessere Anerkennung von Kindererziehungs- und Pflegezeiten in der Rentenversicherung, auch für Pflegepersonen im Rentenalter,
-den Ausbau der gesetzlichen Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung.

Liste 5: DAK-VRV e. V. DAK
-gegen eine Anhebung des Renteneintrittsalters;
-für mehr Freiheit zur Selbstbestimmung des Rentenbeginns;
-gegen die Absenkung des Rentenniveaus / der Rentenhöhe;
-gegen Altersarmut – eine auskömmliche Rente muss ohne zusätzliche private Vorsorge erreichbar sein;
-für die Umlagefinanzierung der Rente ohne Beteiligung privater Versicherungen – Arbeitgeber sollen sich weiter und stärker an der Finanzierung der Rente beteiligen;
-gegen den Griff der Politik in die Kassen der Rentenversicherung;
-gegen Privilegien von z.B. Beamten und Ärzten – alle sollen die Rente sichern;
-für mehr medizinische Rehamaßnahmen (Kuren) zum Erhalt der Erwerbsfähigkeit;
-für mehr Hilfe, um trotz gesundheitlicher Probleme wieder im Beruf stehen zu können;
-für einfache Antragstellung und unbürokratische, schnelle Unterstützung.
-Wir begrüßen nachdrücklich die Tätigkeit von Versichertenberatern/-innen.

Liste 6: BARMER VersichertenGemeinschaft
-für eine sozial gerechte Rentenversicherung, die einen fairen Ausgleich zwischen Beitragszahlern und Rentnern zum Ziel hat,
-für den Grundsatz, dass durch politische Entscheidungen verursachte Belastungen der Rentenversicherung durch Steuermittel ausgeglichen werden müssen,
-für den Erhalt der eigenen Rehakliniken der DRV-Bund,
-für den Erhalt der ehrenamtlichen VersichertenberaterInnen, damit dieser bewährte Service auch in Zukunft zur Verfügung steht.

Liste 7: Industriegewerkschaft Metall
-Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in allen Lebenslagen sozial abgesichert
-auch im Alter der erarbeitete Lebensstandard gesichert
– bessere Rentenleistungen und ihre solidarische und faire Finanzierung
SelbstverwalterInnen, die prüfen dass bei Anträgen auf Reha und Co. alles gerecht abläuft und auch mitentscheiden.

Liste 8: DAK Mitgliedergemeinschaft e.V. Gewerkschaftsunabhängig
– eine langfristig angelegte Renten-Strategie
-dauerhafte soziale Gerechtigkeit zwischen Jung und Alt
-alle Erwerbstätigen rentenversichert
– angemessene Teilhabe an der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung
-ein Haushaltsrecht, dass nicht ständig und kurzfristig je nach Kassenlage angepasst wird
-mehr Selbstverwaltung statt staatlicher Reglementierung
-ein qualitativ hochwertiges Rehabilitationsrecht

Liste 9: DBB
-die Absenkung des Rentenniveaus stoppen,
-Altersarmut verhindern – durch auskömmliche Einkommen und flankierende rentenrechtliche Maßnahmen,
-die Lasten zwischen den Generationen gerecht verteilen,
-den Rentenabschlag bei Erwerbsminderungsrenten abschaffen,
-die lohn- und beitragsbezogene Rente erhalten,
-das gegliederte Alterssicherungssystem bewahren,
-eine alters- und alternsgerechte Arbeitswelt gestalten, (Arbeits- und Gesundheitsschutz) + lebenslanges Lernen)
-einen gleitenden und flexiblen Übergang aus dem Erwerbsleben ermöglichen,
-die Renten im Osten zügig anpassen,
-die Versicherten über die zu erwartende Höhe der Alterssicherung umfassend informieren,
-die Selbstverwaltung stärken.

Liste 10: KKH-Versichertengemeinschaft e. V.
– eine solide und stabile finanzielle Absicherung im Alter
– Alterssicherungssysteme müssen sich ergänzen
-gesetzliche Rente die Hauptsäule der Sicherung von Einkommen im Alter
– Festhalten an der beitrags- und leistungsbezogenen Rente
– Grundrente, die durch Steuern finanziert wird, lehnen wir kategorisch ab, da dies eindeutig zu Lasten derjenigen geht, die ihr ganzes Berufsleben in das deutsche Rentensystem eingezahlt haben.
-Das Rentenniveau darf nicht weiter sinken

Liste 11: Christlicher Gewerkschaftsbund Deutschlands
-eine leistungsgerechte, lohn- und beitragsbezogene gesetzliche Rente mit einem Rentenniveau, das einen menschenwürdigen Lebensabend ermöglicht
-eine freie Wahl des Renteneintrittsalters nach 45 Beitragsjahren und die Aufhebung der Hinzuverdienstgrenzen
-die Steuerfreiheit der gesetzlichen Altersrente; Abschaffung der nachgelagerten Besteuerung
-den Erhalt und die Stärkung der Selbstverwaltung bei der Deutschen Rentenversicherung; die Rentenversicherung gehört den Versicherten und nicht der Bundesregierung.
-eine sozialversicherungskonforme Beitragsverwendung – sozialpolitische Zusatzleistungen, die nicht durch Versichertenbeiträge gedeckt sind, müssen steuerfinanziert werden.

Liste 12: Gewerkschaft der Sozialversicherung
-sozialer Rechtsstaat als unverzichtbarer Bestandteil der freiheitlich-demokratischen Grundordnung der Bundesrepublik;
-einsetzen für die Grundprinzipien der gesetzlichen Rentenversicherung, insbesondere für das Solidarprinzip, die Entgeltbezogenheit und das Umlageverfahren;
-für den Erhalt der bewährten Gliederung der Sozialversicherung und gegen eine Einheitsversicherung;
-Selbstverwaltung und Stärkung der Rechte der Versicherten und Rentnerinnen und Rentner;
-eine generationengerechte Finanzierung zur nachhaltigen Stabilisierung des Rentenniveaus und eines menschenwürdigen Auskommens im Alter für alle.

 

Und jetzt DU! Geh WÄHLEN!